Krakaufahrt
2019 - Schüler*innen des Städtischen Gymnasiums Ahlen besichtigen Auschwitz-Birkenau
Auschwitz ist ein schrecklicher Ort, auch heute noch. Ein Schauplatz für millionenfachen Mord. Begangen von – zumeist – ganz „normalen“ Menschen. Diese Erkenntnis haben 28 Schüler*innen des Städtischen Gymnasiums gewonnen, die zusammen mit ihrem Geschichtslehrer Tobias Meemann die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers im Rahmen der diesjährigen Krakau-Fahrt besichtigt haben.
Die Konfrontation mit dem schier unvorstellbaren Leid der Opfer, das im Zentrum der Ausstellung steht, machte sprachlos, aber ließ die Dimension der Verbrechen erst vollends zu Tage treten. Vor allem die Begehung des Vernichtungslagers Birkenau machte durch seine schiere Größe die Monstrosität der dort begangenen Verbrechen anschaulich.
Für die Schüler*innen stellten sich vor allem zwei Fragen: Wie können wir den Opfern heute eine Stimme geben und welche Bedeutung hat Auschwitz für uns heute?
Um den Opfern Gehör zu verschaffen und daraus konkrete Konsequenzen für unser Zusammenleben heute zu ziehen, haben die Schüler Dominik Mateina, Hendrik Schlotböller und Tim Schniederjürgen einen sehr eindringlichen Dokumentarfilm über die persönlichen Reflexionen der Fahrtteilnehmer*innen zu Auschwitz und den dort begangenen Verbrechen gedreht. Dieser wird anlässlich der Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Lagers am 27. Januar 2020 in der Aula des Städtischen erstmals gezeigt.
Auch die Frage, wie ganz „normale“ Menschen zu Mördern werden konnten, wird auf der Gedenkfeier noch einmal reflektiert werden. Denn eines sollte klar sein: Auschwitz darf sich niemals wiederholen.
Genau aus diesem Grund fahren Schüler*innen des Städtischen seit 2004 jedes Jahr nach Polen. Denn Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen und für Toleranz und Respekt eintreten zu wollen, ist wesentlicher Teil der Erziehungsarbeit am Städtischen Gymnasium
Am Beginn von Auschwitz standen Vorurteile – Städtisches Gymnasium Ahlen in Krakau und Auschwitz-Birkenau (22.-27. Sept. 2018)
Seit 2004 ist die Studienfahrt nach Krakau und der damit verbundene Besuch des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau fester Bestandteil der Bildungs- und Erziehungsarbeit am Städtischen Gymnasium in Ahlen. Auch im Jahr 2018 haben sich 28 SchülerInnen und drei Lehrer vom 22. bis zum 27. September auf den Weg gemacht, um sich vor Ort mit dem Symbolort des industriellen Massenmordes auseinanderzusetzen.
Gleich am ersten Tag nach der Ankunft in Krakau machte sich die Gruppe auf den „schweren Weg“ zum 70 Kilometer entfernt liegenden ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Über dem Lagertor konnte die Gruppe die Worte „Arbeit macht frei“ lesen. Der ganze Zynismus und die Perfidität dieses ungeheuerlichen Ortes spiegelt sich bereits in diesen drei Worten wider. Was den SchülerInnen bei der Führung durch das Stammlager Auschwitz I und das Vernichtungslager Birkenau begegnet ist, was sie hörten und vor allem sahen – aufgehäufte Haare, Schuhe sowie Koffer mit den Namen von Ermordeten –, ließ sie nicht mehr los. Die Eindrücke machten zunächst sprachlos. Aus dieser Sprachlosigkeit erwuchs aber bereits während des weiteren Fahrtverlaufs ein Reflexionsprozess, der auch nach der Rückkehr nach Ahlen weiter geführt werden wird und muss – darüber waren sich alle Beteiligten einig.
Am Beginn von Auschwitz standen Vorurteile. Vorurteilen entgegenzutreten und den Wert von kultureller und religiöser Vielfalt bewusst zu machen ist daher ein wichtiges Ziel der Fahrt – und ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit am Städtischen Gymnasium.