BIO LK - LWL Forschungsstation "Heiliges Meer"
Vom 13.-15.05.2019 absolvierte der LK Q1 Biologie des Städtischen Gymnasiums ein dreitägiges gewässerökologisches Praktikum in der LWL Forschungsstation im Naturschutzgebiet „Heiliges Meer“.
Am Montagmorgen reiste die Forschergruppe gut gelaunt mit Gummistiefeln im Handgepäck von Ahlen mit dem Bus Richtung Osnabrück. Am Ziel angekommen wurden die Zimmer bezogen und dann ging es unverzüglich an die Arbeit.
Zunächst wurde den gewohnt hochmotivierten SchülerInnen und Schülern des Städtischen Gymnasiums von Herrn Dr. Pust im Seminarraum des Instituts die Geographie, Geologie, Hydrologie, sowie Fauna und Flora des Naturschutzgebietes überblickartig vorgestellt. Danach ging es per Pedes durch die Botanik. Pflanzen wurden bestimmt, Vogelstimmen analysiert und erste Wasserproben genommen. Es wurde u.a. zunehmend klar, dass es kein Zufall ist, welche Pflanzen an einem bestimmten Standort wachsen und vergesellschaftet sind, weiterhin stellten wir staunend fest, dass echte Profis jede heimische Vogelart alleine anhand seines Flugbildes und seines Gesangs erkennen können.
Nach dem ausgezeichneten Abendessen wurden dann die Gesellschaftsspiele ausgepackt, der Fernseher und das Handy blieben aus. Am zweiten Lehrgangstag dann ging es mit zwei Booten raus aufs Heilige Meer. Die Ruderkünste waren gefragt, denn es galt mitten auf hoher See an verschiedenen Stellen mit raffinierten Messgeräten in verschiedenen Wassertiefen diverse Messungen zu machen und Wasserproben zu nehmen. Am Nachmittag wurden dann die verschiedenen im Wasser gelösten anorganischen chemischen Verbindungen qualitativ und quantitativ bestimmt.
Am letzten Tag dann ging es morgens wieder raus auf das Heilige Meer, dieses Mal wurde Plankton in verschiedenen Wassertiefen gefischt. Im Anschluss an die Kuttertour wurden im Kursraum die verschiedenen Bakterien, Algen, Phyto- und Zooplankter mit tollen Mikroskopen und Bestimmungsbüchern bewundert und bestimmt. Es wurde schnell deutlich, dass es da eine unglaubliche Artenvielfalt unter der Wasseroberfläche gibt, die sich dem unbewaffneten Auges des Beobachters normalerweise entzieht. Der faszinierende Mikrokosmos der Gewässerorganismen hat sicherlich alle schwer beeindruckt.
Bei einer finalen Zusammenschau aller chemischen und biologischen Gewässerparameter ließ sich im Gesamtkalkül das Heilige Meer als olygotrophes Gewässer klassifizieren.
Die intensivere, vor allem praktische Auseinandersetzung mit dem Ökosystem See hat allen KursteilnehmerInnen die Sinne geschärft und ein neues Bewusstsein für die Bedeutung des Gewässerschutzes geweckt. Das ist auch sicherlich wichtig, da Wasser für uns Menschen eine absolut essentielle, unersetzliche Ressource ist und es darum umso wichtiger ist, dass wir uns alle für den Gewässerschutz einsetzen.
Die Exkursion war eine rundum tolle Sache, Termine für die Jahre 2020 und 2021 sind schon reserviert.
Das nächste Ziel des reiselustigen Bio LK’s, der auch schon einen Genetikkurs an der Uni Bielefeld absolviert hat, ist jetzt die Kläranlage in Ahlen. Die Nasenstopfen sind schon poliert ☺.
Text/Fotos: Sto