Lampenfieber
Ein Stück wie aus dem wahren Leben an der Schule
©Matt
„Nur einmal groß sein, mal wichtig. Mal klein sein, mal nichtig und einmal nur im Scheinwerferlicht.“ Paulas Traum unterscheidet sich nicht viel von den Träumen ihrer Mitschüler, nurdass die es ihr gar nicht zutrauen, eine Rolle zu spielen. Und am Ende ist sie der gefeierte Musicalstar.
Die Geschichte, die das Musical „Lampenfieber“ erzählt, das am Donnerstag in der Aula des Städtischen Gymnasium eine viel bejubelte Premiere feierte, ist also aus dem Leben gegriffen; in diesem Fall aus dem Alltag der Schüler. Über 40 Mitwirkende allein auf der Bühne, dazu die Mitglieder des Orchesters der Schule und die Band – Katharina Braukmann und ihr Kollege Peter Dermann hatten für den Beitrag der Schülerschaft zum 100-jährigen Bestehen der Schule alles aufgeboten.
Das von Gabi Hofmeister und Matthias Johler geschriebene Stück erwies sich dabei als kongeniale Vorlage, um die Story – in der Schule werden Mitwirkende für ein Musical gesucht – auf die eigenen Verhältnisse herunterzubrechen. Einige Schüler schieben Frust, jobben nebenher, um ihr Taschengeld aufzubessern und haben für so einen Kinderkram weder Zeit noch Lust. Erst, als die Kleinen zunehmend Feuer für das Projekt fangen, sehen sich auch die Großen bemüßigt, ihre „Null-Bock-Haltung“ aufzugeben und sich ebenfalls auf ihre Eignung hin casten zu lassen.
Neben der eigentlichen Handlung um die bereits erwähnte Paula, die vom hässlichen Entlein zum gefeierten Star ihrer Mitschüler aufsteigt, sind es kleine Kabinettstückchen, die beim Publikum immer wieder für Heiterkeitserfolge sorgen, wenn zum Beispiel hinterder transparenten Wand die Casting-Teilnehmer nur als Schatten sichtbar werden.
Das gut zweistündige Musical verlangte den Akteurenin ihren Rollen als Sänger oder Schauspieler, nicht zu vergessen die tänzerischen Elemente, nicht gerade wenig ab, so dass die Zuschauer gerne über den einen oder anderen Texthänger hinwegsahen. Und geradezu prophetisch klang das Schlusslied: „Wir suchen einen neuen Weg, den alle miteinander geh‘n.“ Es scheint so, als hätten zumindest die Mitwirkenden diesen Weg gefunden.
Dierk Hartleb, Ahlener Zeitung