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05.02.2019

Zivilcourage will „gelernt“ sein

Gedenkenhead.jpgZeitzeugen, die an das Morden des Naziregimes erinnern, werden weniger. Deswegen wollen die Schüler des Städtischen Gymnasiums das übernehmen, wie sie bei der jährlichen Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz erklärten.
Von Peter Schniederjürgen für die WN
 
Mit persönlichen Schilderungen ihrer Eindrücke beim Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz sorgten die „Krakaufahrer“ des Städtischen Gymnasiums am Montag für den Höhepunkt der jährlichen Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Vernichtungslagers am 27. Januar 1945. Außerdem sprachen Schulleiter Meinolf Thiemann , Geschichtslehrer Dominik Gerwens , der die Fahrt nach Polen geleitet hatte, und der stellvertretende Bürgermeister Karl-Heinz Meiwes. Zuvor hatten Vertreter der Schüler und Lehrer einen Kranz am Mahnmal zwischen Schule und Rathaus am Bruno-Wagler-Weg niedergelegt.
Ihren ersten Gedanken beim Erreichen des Eingangsblocks im Lager Auschwitz gab Laura Müller wieder. „Zunächst Kranz2.jpgsah für mich alles ganz parkartig aus“, erinnerte sich die Schülerin. Das habe sich mit der Besichtigung der Unterkünfte geändert. Sie bekam eine Ahnung von der unmenschlichen Unterbringung der KZ-Insassen. Die Fotowände mit Bildern der Ermordeten und deren Lebensgeschichten gingen ihr unter die Haut
Nicht anders erging es Mitschülern Angelina Nickel. Auch sie trug ihre Erfahrungen während der Fahrt vor. Im Hintergrund waren Bilder von halbverhungerten Auswitzhäftlingen zu sehen. „Hier war wohl der Tod in der Gaskammer immer noch der humanste Tod, wenn es denn so etwas gibt“, meinte die junge Frau. Für sie und ihre Klassenkameraden bekamen die abstrakten Zahlen, bekam der Horror etwas erschreckend Reales. Jedem Schüler, so Angelina Nickel, sollte diese Reise ermöglicht werden. Auch Lehrer Dominik Gerwens betonte die Bedeutung dieser Form der Erinnerungsarbeit: „Jetzt, wo die Zeitzeugen immer weniger werden, müssen wir die Erinnerung wachhalten“, mahnte der Pädagoge.
Das war auch der Ansatz von Meinolf Thiemann. „Wie würde ich mich in einer solch extremen Situation verhalten?“, fragte sich der Schulleiter. Er nannte das Beispiel des Franziskanerpaters Maximilian Kolbe. Dieser hatte sich bereits 1941 gegen einen zum Tode verurteilten Familienvater austauschen lassen. Mit einer Giftspritze brachten die Nazis den Geistlichen, der von Papst Johannes Paul II. 1982 heilig gesprochen wurde, um. „Der Familienvater überlebte das KZ und starb 1995“, berichtete Thiemann. Wie aber gewinne man die nötige Stärke, um Zivilcourage zu zeigen? Für ihn sei klar, Erziehung und Bildung legten den Grundstein. „Darum steht auch eine Bildungseinrichtung in der zentralen Verantwortung“, führte der Direktor aus.
Kranz.jpgDie zunehmende Verrohung und Gleichgültigkeit gegenüber Menschen jüdischen Glaubens kritisierte Karl-Heinz Meiwes. „Als Antwort darauf bin ich froh, dass wir in Ahlen diese lebendige Erinnerungskultur pflegen und die Förderung der Demokratie so ernst nehmen“, hob der stellvertretende Bürgermeister in seiner Rede hervor. Angehörige von Minderheiten beanspruchten keine Sonderrolle, schon gar keine Opferrolle. „Was sie wollen, ist einfach akzeptiert zu sein, aber auf Augenhöhe“, erklärte Meiwes.
Zum Abschluss der Veranstaltung machten die Schüler, die nach Krakau gefahren waren, ein Foto, das zur Stellungnahme gegen Intoleranz und Antisemitismus in die sozialen Netzwerke eingestellt wird, um dem Widerstand gegen Fremdenfeindlichkeit Gesichter zu geben. Ihre Gesichter.

Mehr Infos und Bilder zum Thema gibt es hier: Auschwitz Gedenken

SGA - 14:37 @







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