Städtisches Gymnasium Ahlen

22.02.2022

Ausflug des Islamkurses Jgst. 9 nach Münster

Die Schüler:innen des Islamischen Religionsunterrichts von Frau Cadirgi (Jahrgangsstufe 9) sind diesen Winter nach Münster gefahren. Nun ist der Bericht fertig und der spannende Ausflug hier nachlesbar.

Der Ausflug begann mit dem Besuch der Vorlesung „islamische Normenlehre“ von Prof. Dr. uir. Çefli Ademi vom Fachbereich „Zentrum für Islamische Theologie“. Die Vorlesung behandelte den Umgang mit den normativen Quellen des Islams zur Zeit der Ummayaden und die Entwicklung der Rechtsmethodologie in dieser Phase. Die Schüler:innen hatten zuvor im Unterricht die Wichtigkeit des Qur’ans und der Sunna als normative Quellen des Islam thematisiert.

Anschließend konnten die Schüler:innen den botanischen Garten am Schloss besichtigen, während sie auf Şeyma Özdemir, Studentin der islamischen Theologie und Politikwissenschaft, warteten. Frau Özdemir führte die Schüler:innen im muslimischen Gebetsraum für angehörige der Universität rum und anschließend hatten die Schüler:innen die Gelegenheit, mit Frau Özdemir ins Gespräch zu kommen. Sie erzählte ihnen, warum sie in Münster ihr Studium begonnen hatte, worauf man achten sollte, wenn man sich für eine Universität entscheidet, wie ein Studium aufgebaut ist und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt. Sie erklärte den Schüler:innen auch, wie Hochschulpolitik funktioniert und wie man sich an der Universität politisch für seine Interessen einbringen kann.

Themen wie Finanzierungen von Projekten, die Gestaltung des Mensaangebots oder auch Entscheidungen bezüglich anderer universitärer Bereiche würden vom Studierendenparlament (StuPa) mitentschieden werden. So entstand auch der Gebetsraum. Frau Özdemir und eine weitere Kommilitonin merkten an, dass es für muslimische Studierende keine Gebetsmöglichkeit gebe und waren maßgebend daran beteiligt, dass dieser Raum eingerichtet wurde.

Die Schüler:innen stellten auch Fragen zum Unialltag von Frau Özdemir und ob sie als Muslima mit Kopftuch schon einmal Erfahrungen mit Diskriminierungen an der Universität gemacht hätte. Frau Özdemir beschrieb sehr offen und ehrlich, welche Erfahrung von (antimuslimischen) Rassismus sie während ihres Studiums selbst erlebt hatte und welche Möglichkeiten es an der Uni gibt, sich Unterstützung zu holen.

Aus diesen Erfahrungen heraus beschloss sie auch, das Projekt „Muslima Empowerment“ zu gründen, um anderen Frauen mit ähnlichen Erfahrungen eine Plattform zu bieten sich auszutauschen, einander zu stärken und für Ihre Interessen an der Universität einzustehen. Sie organisieren dafür unterschiedliche Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge und gemeinsame Mittagessen. 

Der Tag endete mit einer kurzen Führung an der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB).