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16.05.2018

Deckel sammeln für Leben ohne Kinderlähmung

deckel_rewe3.jpgAhlen (Detlef Jotzeit,AT). Ein Leben retten mit dem Sammeln von Getränkedeckeln aus Kunststoff: Für Schüler der Klassen 5 und 6 des Städtischen Gymnasiums ist das eine Herzensangelegenheit. Seit Monaten engagieren sie sich für die Rotary-Aktion „Deckel drauf“, mit der Polio-Impfungen finanziert werden. Die angepeilte Rekordmarke von 100 000 Stück ist bereits in Sichtweite.
In der Getränkeabteilung des Rewe-Marktes Meier an der Hammer Straße ist es gegen 15 Uhr mit der Ruhe vorbei. Wo sich kurz zuvor noch ein Kunde Getränkekisten in den Einkaufswagen gestellt haben, herrscht schlagartig emsiges Treiben. Wie in einem Bienenstock geht es rund: Einige Jungen und Mädchen schleppen leere Kisten mit Pfandflaschen herbei, während ihre Mitschüler schon fleißig am Drehen sind. Ein Deckel nach dem anderen landet in den bereitgestellten Kisten. Innerhalb kurzer Zeit sind die ersten 200 bunten Verschlüsse zusammen.
„Das macht richtig Spaß“, schwärmt Felix Schütte (11). Er hat den Dreh im wahrsten Sinne des Wortes raus, ein Deckel nach dem anderen schraubt er im Akkord ab. Der Fünftklässler ist schon ein halber Profi beim Abdrehen. „Wenn es richtig gut läuft, schaffe ich 100 Stück in fünf Minuten“, sagt er. Nervig seien nur die Flaschen, die zu fest verschlossen seien. „Da muss ich schon mal einen Erwachsenen dazu holen“, sagt er. Normalerweise bildet Felix mit seinem Freund Justin Hummels ein eingespieltes Team. „Doch der hat leider keine Zeit“, erklärt er.
Dafür sind zwölf andere Mitschüler vor Ort und drehen fleißig. Das beste persönliche Sammelergebnis von Marlin Iske (11) sind 556 Deckel bei einer Aktion zuhause. Felix Fiehe (11) steht ihm da in nichts nach. „500 habe ich auch schon auf einen Schlag zusammenbekommen“, verrät der Fünftklässler.
Auf der Bestenliste ganz oben steht allerdings Berat Aydogdu-Atac (10). Einmal lieferte er in der Schule 2000 Deckel ab, das andere Mal gleich 3000 Stück. Sein Erfolgsrezept: „Mich unterstützen meine Familie, Nachbarn und Freunde – alle finden die Aktion klasse.“
Von ihren eifrigen Schülern ganz begeistert ist Biologie-Lehrerin Ingrid Kunst. „Die sind richtig im Fieber“, beschreibt sie die große Einsatzbereitschaft und das Interesse. „Alle wollen mithelfen und die gute Sache unterstützen.“ Schon öfter sei es vorgekommen, dass sich einige Schüler am Ende sogar Blasen an den Händen zugezogen hätten.
100 000er-Marke bereits in Sichtweite
Ahlen (det). „Den Stein ins Rollen gebracht haben Mitte November die Zwillinge Rana und Reem Elbushier aus der Klasse 6c“, erinnert sich Biologie-Lehrerin Ingrid Kunst an den Beginn der Sammelaktion. Der Vater der Mädchen sei bei den Rotariern aktiv und habe ihr durch die Töchter einen Zettel zukommen lassen, auf der die Aktion erklärt worden sei.
„Mit 500 Getränkedeckeln aus Kunststoff eine lebenswichtige Impfung zu bezahlen – die Idee fand ich toll“, sagt Ingrid Kunst. Zumal auf diese Weise sozusagen mit Müll noch etwas Positives bewirkt werde.
Mit ihrem Vorschlag, sich an der Aktion zu beteiligen, lief die Lehrerin in ihren Klassen 5a, 5c, 6a, 6b und 6c offene Türen ein. „Alle fanden die Initiative gut, und die meisten machen mit.“ Zumal sie im Vorfeld das Thema Kinderlähmung noch besprochen habe. „Bei uns ist diese Krankheit mittlerweile fast unbekannt“, sagt sie. Aber in anderen Ländern bedeute sich noch heute schlimme gesundheitliche Folgen oder gar den Tod.
Die ersten 55 000 Deckel sind vor zwölf Wochen an Dr. Khaled Elbushier, Arzt im St.-Franziskus-Hospital und Mitglied der Rotarier, übergeben worden. „Wenn die Sammelleidenschaft weiter so anhält, knacken wir nach den Feiertagen die 100 000er-Marke“, ist sich Ingrid Kunst sicher. Keinen Zweifel daran hat auch Dominik Bauer (10). „Wenn die letzten Arbeiten geschrieben sind, habe ich noch mehr Zeit zum Sammeln.“
Ein dickes Lob spricht Ingrid Kunst den Geschäftsinhabern von Rewe-Meier, Trinkgut und Getränke-Oase und Gaststätte Quante aus. „Wir dürfen regelmäßig kommen und die Deckel abschrauben“, sagt sie. Das sei nicht selbstverständlich, zumal der normale Betrieb weiterlaufe. Die Schüler freut diese Möglichkeit auf jeden Fall. Denn so viele Deckel wie in den Geschäften würden sie allein zuhause nicht zusammenbekommen.
Weitere Unterstützung gibt es durch die Eltern von Max Torres (5c) und Levin Große-Hundrup (6c), die in Everswinkel bei der Humana Milchunion arbeiten und mehr als 20 000 Deckel für die Aktion beigesteuert haben.

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               Großes Gewusel im Ahlener Rewe-Getränkemarkt. Im Akkord schrauben die Schüler hier die Deckel ab.

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                        Sie haben den Dreh mit den Deckeln raus: (v. l.) Felix Schütte, Marlin Iske und Felix Fiehe.


Hintergrund
Die Kinderlähmung, auch Poliomyelitis (kurz Polio), ist eine hochansteckende Krankheit, an der vor allem Kleinkinder, aber auch Erwachsene erkranken. Das Virus verursacht Lähmungserscheinungen und Invalidisierungen, die Infektion kann auch Spätfolgen haben und tödlich verlaufen. Polio ist unheilbar. Mit einer Impfung kann ein lebenslanger Schutz vor Polio erreicht werden.

Zur Sammelaktion: Kunststoffverschlüsse (Deckel) von Getränkebehältern (Wasser und Erfrischungsgetränke) bestehen aus Polyethylen (HDPE) oder Polypropylen (PP). Das sind hochwertige und recyclingfähige Materialien. Ein einzelner Deckel wiegt rund zwei Gramm. 500 Deckel ergeben etwa ein Kilogramm Material. Der Erlös aus dem Verkauf der Deckel deckt die Kosten einer Impfung gegen Polio.

Weitere Informationen über die Rotary-Aktion im Internet unter http://www.deckel-drauf-ev.de. Ansprechpartnerin für das Projekt des Städtischen Gymnasiums in Ahlen ist Pädagogin Ingrid Kunst, E-Mail an i.kunst@sgahlen.

Admin - 18:17 @







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